Charakterhunde

Der richtige Umgang

Dass der Border Collie sehr schnell lernt, ist kein Geheimnis. Dabei verinnerlicht er jedoch nicht nur sehr rasch die gewünschten Eigenschaften und Signale, sondern kann durchaus auch schnell Unarten entwickeln oder vertiefen, wenn die Erziehung nicht konsequent genug ist und der Halter Fehlverhalten mehrfach durchgehen lässt. Hat der Border Collie also Erfolg mit einer Verhaltensweise (z.B. Anspringen), wird es schwer werden, ihm diese wieder abzutrainieren. Da der Border Collie aber zeitgleich auch sehr sensible ist, bedarf es einer gesunden Mischung aus Konsequenz und Lob, aber niemals übermäßige Härte.

Es erfordert viel Hundekenntnis, Geduld, Fingerspitzengefühl und Erfahrung, einen Border Collie zu erziehen. Einen intelligenten Hund zu haben ist immer Fluch und Segen zugleich. Er lernt zwar schnell aber wird auch viel öfter und andauernder hinterfragen und ausprobieren, ob Regeln noch gelten. Der Besuch einer guten Hundeschule ist daher unerlässlich. In Erziehungsfragen und bei der Ausbildung Ihres Welpen stehe Ich selbstverständlich immer mit Rat und Tat zur Seite. Außerdem empfehle Ich Ihnen gerne eine geeignete Hundeschule in Ihrer Nähe, sollten Sie weiter weg wohnen.

 

Charakter auf einen Blick:

konzentriert, behaarlich, personenbezogen, aktiv, intelligent, ausdauernd, wachsam, wissbegierig, eifrig, lernt nachhaltig und schnell, beobachtend, territorial, sensibel, akribisch, ansprechbar, fein in der Kommunikation mit Artgenossen und Menschen, genau, gewissenhaft, tendenziell eher unsicher, Neuem oder Fremden gegenüber neugierig, vorsichtig, freundlich

 

Erfolg durch Pausen

Viele Border Collie–Besitzer behaupten, das Kommando “Pause” sei das wichtigste in der Ausbildung überhaupt. Dieser Rat ist durchaus angebracht, denn der Hund muss lernen abzuschalten und herunterzufahren, damit er nicht dauernd in Alarmbereitschaft ist, unermüdlich spielen oder beschäftigt werden will.

Ruhephasen sind gleichzeitig Erholungspausen für Körper und Geist und sollten unbedingt von Anfang an trainiert werden. Zudem fördern Pausen auch das Gelernte zu verarbeiten und legen damit einen gesunden Grundstein für ein erfolgreiches Training. Denn nur mit sogenannten Lernpausen, hat der Hund die Möglichkeit effektiv und nachhaltig zu lernen.

Weniger ist oftmals mehr!

Der Border Collie will beschäftigt werden und das sollte man sich auch klar sein, bevor man sich für diese Rasse entscheidet. Border Collies sind arbeitswillige, und vorallem arbeitsliebende Hunde, aber als diese müssen sie auch früh lernen abzuwarten und sich ihre Kräfte gut einzuteilen. Dieses Verhalten ist leider nicht angeboren und muss daher trainiert werden. Der Border Collie wird gerne apportieren lernen und mit Ihnen aktiv den Tag gestalten. Aber: überfordern Sie den Hund nicht. Er muss nicht non-stop beschäftigt werden, im Gegenteil, wie jede andere Hunderasse braucht auch der Border Collie mehrere Stunden Ruhe am Tag. Da die Arbeitslinie dieser Rasse sehr auf Gehorsam und Arbeit gezüchtet wird, liegt nahe, dass diese Hunde unermüdlich weiterarbeiten, selbst wenn sie erschöpft und bereits am Ende ihrer Kräfte sind. Wer seinen Hund also permanent fordert, kann seinen Vierbeiner ohne es zu wollen auch überlasten. Wer ihn körperlich zu einem Super Sportler trainiert, muss auch mit den Konsequenzen und Auswirkungen rechnen. Häufig wird dieser Arbeitseifer und die Ausdauer fehlinterpretiert und die Hunde dadurch überdurchschnittlich viel und lange bespasst, wenn beispielsweise wieder und wieder das Spielzeug geworfen wird, obwohl der Hund eigentlich schon müde ist. Hier ist es wichtig diesen Punkt zu erkennen, es ist schließlich Menschenaufgabe zu sagen, wann und wielange gespielt wird. Eine einseitige und ausschließliche Beschäftigung mit Ball und Co ist auch nicht das Richtige. Viele Hunderassen mit hohem Eifer neigen dazu sogenannte "Balljunkies" zu werden. Das bedeutet Sie werden süchtig nach dem geliebten Ball und sind dann nicht mehr in der Lage klar zu denken oder Ihre Umgebung wahr zu nehmen. Der Balljunky erlebt seinen "Rausch" in dem er immer und immer wieder den Ball bringt, in der Hoffnung, dass nochmal geworfen wird! Lassen Sie es gar nicht so weit kommen und variieren Sie das Training oder Spiel mit Ihrem Border Collie!

 

Training - Kein Hexenwerk

Am besten geeignet ist eine gesunde Mischung aus körperlicher und geistiger Auslastung. Das bedeutet nicht nur stundenlanges Gassi gehen oder Fahrrad fahren, um den Hund müde zu machen, sondern lieber gezieltes Training. Welches Training, ist bei einer so vielseitigen Rasse, wie dem Border Collie eigentlich zweitrangig. Er kann Apportieren, Suchen, Mantrailing, Agility, Unterordnung, Zughundesport, Treibball, Flyball, Clickertraining oder einfach nur Alltagsttraining oder Tricks lernen. Beim Sparziergang hin und wieder "Fuss" üben oder ein Spielzeug suchen lassen, Slalom durch Bäume oder um Hecken rumschicken... Es gibt sehr viele Möglichkeiten, die nicht zwingend jahrelange Hundeerfahrung voraussetzen. Ein engagiertes Herrchen oder Frauchen, die Spass an der Beschäftigung mit ihrem Vierbeiner haben sind jedoch wünschenswert. Natürlich kann man sich auch für ein Training oder einen Hundesport entscheiden und muss nicht alles ausprobieren. Hunde lernen allerdings bis ins hohe Alter mit Begeisterung, daher hat man viel Zeit immer wieder auch etwas Neues auszuprobieren. Das wichtigste Training ist allerdings erstmal das Alltagstraining, was den Border Collie zu einem ausgeglichenen Familienhund macht. Es ist die Grundlage jeder Mensch-Hund Beziehung und unerlässlich, um stressfrei und glücklich miteinander Leben zu können. Diese ersten Schritte auf dem Weg zu einem Team, gebe ich Ihnen gerne mit auf den Weg! 

Die häuslichen Regeln, erste Trainingsschritte, die schon im Welpenalter trainiert werden sollten, erfahren Sie vorab in einem ausführlichen Gespräch.